10.09.12

Jochen Memorial - Ein actionreiches Rennsportwochenende der Superlative


Fotos: Johann Vogl

Bei herrlichem Sommerwetter fand das 3. Jochen Memorial mit rund 300 Rennfahrzeugen am Salzburgring statt. Neben den Histo Cup Rennserien (Historische Renntourenwagen, Spezialtourenwagen, Young Timer, Formel Historic und BMW 325 Challenge) waren auch die Formel Vau Europa sowie der moderne Tourenwagen & GT Cup aus Österreich und Deutschland zu sehen.
Die vielen Fans sahen sowohl am Samstag als auch am Sonntag sehr spannende und actionreiche Rennen, besonders prickelnd waren wieder einmal die vielen Windschattenduelle auf der langen Gegengeraden bis hinein in die Fahrerlagerkurve. In allen Rennserien sind die Gesamtsieger noch nicht entschieden, somit rückt das Finale in Monza (21. bis 23. September) absolut in den Brennpunkt. 

Gesamtsieger der Formel Historic - Robert Stefan - March Super Vau

Histo Cup nach Anhang K:

Große Aufregung gleich in der ersten Runde des ersten Rennens am Samstag. Der Titelaspirant Bernhard Deutsch rollte mit seinem Steyr Puch 650TR langsam aus, eine Ventilfeder war gebrochen. Sein Mitstreiter aus der Klasse bis 1000ccm, Thomas Kaiser konnte mit seinem Mini Cooper voll punkten. Auch der dritte Aspirant auf den Gesamtsieg, Thomas Lehner konnte mit seinem Alfasud mit einem Klassensieg bis 1600ccm punkten. Die Entscheidung blieb jedoch noch offen. Sieger der Klasse bis 2000ccm wurde Stefan Fuhrmann vor Kurt Ploier, beide BMW 320-4 und dem Salzburger Egon Hofer, Cooper Maserati. Die Klasse bis 3000ccm gewann August Deutsch mit dem Steve Mc Queen Porsche 908 vor dem Oberösterreicher Reinhard Jungwirth, Porsche 911RS.
Die Klasse bis 4000ccm gewinnt der Berliner Peter Mücke mit seinem Ford Capri RS 3100 vor Stephan Jocher, Morgan plus 8 und Alfred Weissengruber, BMW 635i.
Die große Klasse über 4000ccm - überwiegend mit V8 Amerikanern besetzt – gewann der Schweizer Michael Erlich mit dem De Tomas Pantera vor der Amerikanerin Amanda Hennessy und dem Salzburger Manfred Petschnig, beide Chevrolet.
Zusammen gerechnet wird bekanntlich immer am Schluss. Dramatik pur im zweiten Rennen in der kleinen Klasse bis 1000ccm. Der Gesamtführende Thomas Kaiser muss in der vierten Runde seinen Mini Cooper abstellen. Bernhard Deutsch gewinnt die Klasse und konnte damit den Titelkampf offen halten. Thomas Lehner wird in der Klasse bis 1600ccm Dritter und ist in Monza auch noch im Spiel um den begehrten Titel. Die Klasse bis 2000ccm gewinnen wieder die beiden BMW Zwillinge Fuhrmann und Ploier, diesmal vor dem Deutschen Franz Pötzsch, Porsche 924. Reinhard Jungwirth gewinnt die Klasse bis 3000ccm vor August Deutsch, beide Porsche.
Peter Mücke gewinnt nochmals die Klasse bis 4000ccm, wieder vor Stephan Jocher und Fredi Weissengruber.
Michael Erlich gewinnt die Klasse über 4000ccm, diesmal vor Wolfgang Schachinger und Amanda Hennessy, beide Chevrolet Corvette.
Thomas Kaiser liegt vor den beiden Finalläufen in Monza mit 99 Punkten voran, gefolgt von Bernhard Deutsch, 95, Thomas Lehner 92 und Robert Jambrits 91. Bei noch 30 zu vergebenden Punkten ist also noch alles offen.


Histo Cup Spezialtourenwagen:

Turbulent ging es im ersten Rennen zur Sache bei den verbesserten Tourenwagen. Die Klasse bis 1600ccm gewinnt Michael Widmann vor „Altmeister“ Hans Fink, beide Alfasud Sprint. Heiß ging es in der 2-Liter Klasse her. Norbert Müller konnte seiner Favoritenrolle gerecht werden und gewinnt das Rennen vor Albert Gallersdörfer, Opel Kadett GTE und Peter Pöschl, Ford Escort. Damit liegt der Münchner Entwicklungsingenieur auf Titelkurs. Die Klasse bis 2500ccm gewinnt sicher der Deutsche Toni Schell, Ford Escort vor Bernhard Schmidbauer, Opel Kadett GTE und Karl Böhringer, Ford Escort.
Klaus Möst konnte mit dem BMW 320 Gruppe 5 die Klasse bis 4000ccm vor Toni Stoiber, Porsche 911RS und Christian Schneider, Alfa GTV-6 für sich entscheiden.
Die hubraumstärkste Klasse gewinnt der Rosenheimer Hans Wagner mit seinem BMW M1 Procar Gruppe 5 Turbo vor den V8 Mannen Markus Bereuter, Chevrolet Corvette und Pater Hannak, Plymouth Roadrunner.

Tolle und auch dramatische Action auch im zweiten Rennen. Dem Führenden in der Gesamtwertung, Norbert Müller, Alfa Romeo GTV wird mehrmals die schwarz orange Fahne gezeigt, weil seine Türe immer wieder aufsprang. Nachdem er nicht an die Box kam wurde er mit der schwarzen Fahne aus dem Rennen genommen. Somit gewann die Klasse bis 2000ccm der Oberösterreicher Johann Retschitzegger, Audi 80 Coupé vor Walter Spatt, VW Golf GTI und dem Deutschen Stefan Pfetschinger. Der lange auf dem dritten Platz fahrende Pater Pöschl kollidierte in der Nocksteinkehre mit dem Schweizer Roger Bolliger. Die Klasse bis 2500ccm gewinnt abermals Toni Schell vor Bernhard Schmidbauer und Karl Böhringer. Klaus Möst gewinnt die Klasse bis 4000ccm auch im zweiten Rennen vor Christian Schneider und dem Deutschen Christian Neunemann. Die große Klasse über 4000ccm gewinnt wieder Hans Wagner, BMW M1 vor Gerhard Jörg und Markus Bereuter, beide Chevrolet Corvette.
In der Gesamtwertung liegt der Münchner Norbert Müller, Alfa Romeo GTV mit 114 Punkten in Führung. Erster Verfolger ist Markenkollege Christian Schneider mit 101 Punkten.

Young Timer:

Auch bei den jüngeren Fahrzeugen der Baujahre 2001 und älter ist es noch richtig spannend. Der Titel wird zwischen dem Duller Piloten Markus Weege, BMW M3 E46 (111 Punkte) und dem 2-Liter Piloten René Martinek, Honda Civic R (94 Punkte) entschieden. Weege kann seine Klasse in beiden Rennen am Salzburgring gewinnen, Martinek wurde in der Klasse bis 20000ccm Dritter und im zweiten Rennen Zweiter.
Heiß umkämpft auch das Duell der „Youngster Wertung“. Michael Fischer und Miki Rienhoff „rittern“ um den Nachwuchspokal, beide sind vor dem Finale in Monza punktegleich.
Pech hatte der Salzburger Herbert Leitner mit seinem Toyota Corolla, der im ersten Rennen die Klasse bis 1600ccm gewinnen konnte mit einem Megaabflug im zweiten Rennen am Sonntag. Auto Totalschaden, den Piloten ist aber nichts passiert. 

Kurt Lechner und Michael Hofer - beie Renault Clio


Die Klasse bis 2000ccm konnte in beiden Rennen der Schweizer Mike Wehrli, BMW 320 SI gewinnen, einmal vor Andreas Mairzedt und einmal vor René Martinek, beide Honda Civic R. Die Klasse bis 2500ccm entschied der Rosenheimer Richard Weber mit seinem DTM BMW M3 E30 für sich. 
Die Klasse bis 4000ccm gewinnt im ersten Rennen Gerald Fischer, BMW M3 vor Reinhard Moser, Porsche 993RS und Martin Jakubowics. 

BMW-Jäger Roland Luger - Opel OMEGA DTM


Roland Luger war vorher in Führung, kämpfte mit den Duller BMW´s gewohnt beherzt, musste dann aber das "Taxi Orange" in der Box abstellen. Im zweiten Rennen gewann Luger mit seinem Opel Omega vor Fischer und Moser. Über 40000cm gab es einen Doppelsieg von Franky Riedel, Chevrolet Delago.

Formel Historic:

Zwei Tagessiege von Robert Stefan mit dem March Super Vau, einmal vor Gerhard Brandstätter, PRC und einmal vor Heinz Siegert, MT 77.
Das erste Rennen der Formel Ford gewann Peter Peckary vor Manfred Schneider, beide Van Diemen und Richard Grafinger, Lotus 51. Das zweite Rennen konnte dann Manfred Schneider vor Richard Grafinger und Harald Dorfbauer gewinnen.
Die Formel 3 entschied zweimal Walter Skopik, Ralt RT31, jeweils vor Sami Hamid, Brabham und Gottfried Kult, Ralt RT30 für sich.
Die Klasse der Sports 2000 gewinnt zweimal Andreas Stich, Tiga - einmal vor George Komaretho und einmal vor Günther Kaltenbrunner, beide Robinson.
In der Gesamtwertung führt der Wiener Richard Grafinger mit 86 Punkten vor Stefan Eisinger (80) und Günther Kaltenbrunner (72). Auch bei den historischen Formelfahrzeugen ist alles offen.

BMW 325 Challenge:

Dramatik pur in der BMW Challenge. In der Gruppe A gewinnt der Berchtesgadener Franz Grassl das erste Rennen vor Georg Steffny und Michael Hollerweger. Zuerst sah es so aus als ob Steffny sich mit dem dritten Platz zufrieden geben müsste, doch er überholte Hollerweger in der letzten Runde außen in der Fahrerlagerkurve und konnte damit den Punkteverlust gegenüber Grassl geringer halten.
Im zweiten Rennen holte sich Hollerweger den Sieg knapp vor Grassl und Steffny. Der junge Salzburger geht nun mit 22 Punkten in die Finalrennen nach Monza und kann diese ganz entspannt angehen.
In der Gruppe N Wertung ein Schrecken im ersten Rennen, der Gesamtführende Christian Walleit wird langsamer und muss schließlich mit einem gebrochenen Kipphebel w.o. geben. Sieg für den sympathischen Schweizer Marco Hürbin vor Heribert Haimerl und Michael Winkler. Der Ungar György Makai wurde bei der Nachkontrolle wegen einem verstellten Schwungrad disqualifiziert. 

BMW Challenge Action - Karlheinz Ruhrberg

Das zweite Rennen hatte es in der Gruppe N auch in sich, Walleit gewinnt vor Michael Winkler und Heribert Haimerl. Herbert Leitner ‚“schob“ in der ersten Runde den führenden Gerald Gaitzenauer in der ersten Runde ins Aus. Danach kämpfte er mit dem jungen Gastfahrer Luca „R“ sehr hart um die Position. Die beiden gerieten auf der schnellsten Stelle vor der Fahrerlagerkurve aneinander, für Leitner war kein Platz mehr und er flog böse ab. Beide Piloten blieben unverletzt wurden jedoch von der Rennleitung wegen zu harter Fahrweise disqualifiziert.
Christian Walleit (267 Punkte) fährt auch entspannt nach Monza, erster Verfolger ist Marco Hürbin (212) und Heribert Haimerl (178). Walleit ist praktisch uneinholbar. Um die dritte Position wird der Kampf jedoch noch sehr spannend. Michael Winkler und der Ungar Gyögy Makai sind noch in Schlagdistanz zum Rosenheimer Heribert Haimerl.  



Rennsportmesse und Rennsportbörse:

Nach dem Finale in Monza (21. bis 23. September) gibt es noch die erste Rennsportmesse und Rennsportbörse auf dem Salzburgring (20. bis 21. Oktober) wo sehr viele Anbieter die Rennsportprodukte präsentieren und alle Rennfahrer Autos zum Verkauf anbieten können. Ein umfangreiches Rahmenprogramm (von Hot Rod Show bis zu Motorrad Stunts und Kart for Kids, etc. sorgt für Spannung für Jung und Alt.


Die Jahressiegerehrung des Histo Cup Austria findet am Freitag, den 19. Oktober auf der Zistelalm in Salzburg statt.


Saisonfinale Monza / 21. bis 23. September:

Große Spannung liegt in der Luft. Fast alle Entscheidungen sind noch offen. Im letzten Rennen der Saison gibt es "doppelte Punkte". 

Nennungen sind noch bis zum 14. September 2012 über die Homepage möglich.

Achtung: Monza ist möglicherweise heuer das letzte Mal im Kalender!